Ein geschwungener Stapel von Journalen, um den wissenschaftlichen Aspekt unseres Executives Coachings zu verdeutlichen

R|H Executive Coaching-Modell

Unser Coaching Modell basiert auf der Studie von Dr. Michael Roether – eine der größten Studien, die die Zufriedenheit des Coachees ( ) im Executive Coaching untersuchte. Frühere Studien erforschten lediglich einzelne Teilaspekte mit weniger Teilnehmer.


Diese Studie hingegen war in der Lage wichtige Forschungs-Konstrukte für die Zufriedenheit des Coachees aus den folgenden drei Bereichen zu identifizieren: Vertrauen, Positiver Psychologie und der Selbstbestimmungstheorie. Die Literaturrecherche von mehr als 3.500 englischsprachigen, wissenschaftlichen Artikeln und Büchern führte zur folgender Konstrukte-Auswahl: die Vertrauenswürdigkeit des Coaches ( ), die Neigung des Coachees zu vertrauen, die Coaching-Beziehung, die Grundbedürfnisses des Coachees, Ziel Selbst-Konkordanz (Goal Self-Concordance), die Bemühungen und Anstrengungen des Coachees das Ziel zu erreichen (goal effort), die Zielerreichung sowie die Zufriedenheit des Coachees.


Das statistisch signifikante Coaching Modell war in der Lage beinahe zwei Drittel der Veränderung in der Zufriedenheit des Coachees (dependent variable) zu erklären. Dieser sehr hohe Wert bedeutet, dass die wichtigsten Faktoren identifiziert wurden und dass das Modell die Zufriedenheit nahezu komplett beschreiben kann. Darüber hinaus war das Modell in der Lage alle Beziehungen der Forschungs-Konstrukte untereinander zu beschreiben und zu quantifizieren, was schließlich zum ‚Umfassenden Theoretischen Executive Coaching Modell‘ (Comprehensive Theoretical Executive Coaching Model) führte.


Wir haben das theoretische Modell für unsere praktische Coaching Arbeit in den R|H Coaching Prozess überführt. Dieser beruht auf den Grundgedanken des Humanismus- sowie der Personenzentrierten Theorie und basiert auf der Erkenntnistheorie des Interpretativismus.

Informationen zur wissenschaftlichen Studie

Die Studie wurde im Rahmen der Promotion ‚Doctor of Business Administration’ (DBA) an der Henely Business School (UK) durchgeführt. Die Doktorarbeit mit über 260 Seiten Umfang (Table of Contents) wurde mit der Intention verfasst, die zugrundeliegenden Prozesse im Coaching zu untersuchen, zu verstehen und in Form eines integralen theoretischen Executive Coaching Modells zu beschreiben. Darüber hinaus wurden auch die Beziehungen der identifizierten Forschungs-Konstrukte untereinander untersucht. Diese Konstrukte wurden anhand ihrer Bedeutung und Wichtigkeit innerhalb des Executive Coachings ausgewählt. Die englischsprachige Literatur und wissenschaftlichen Studien bildeten hierfür die Grundlage.

Demographische Daten

Donut-Grafik der Studienteilnehmer: 66% Executive/Senior Manager, 25% Manger, 9% Professional

Bei unserer Studie haben 162 Personen (35.2% weiblich, 64,8% männlich) im Alter zwischen 30 und 63 Jahren teilgenommen, mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren. 91.4% berichteten eine Management Position inne zu haben und 66.0% davon eine Senior Management Position (einschließlich Executives und Firmeneigentümer). Die restlichen 8.6% hatten eine Experten-Rolle inne.

Drei Icons mit Informationen zu den Studienteilnehmern: 65% männlich, 35 weiblich, 162 Teilnehmer, Durchschnittsalter 45 Jahre

Coaching Background Informationen

Die durchschnittliche Coaching-Auftrags-Dauer betrug 10,5 Monate mit durchschnittlich 9,2 Coaching-Sessions. Die Mehrheit berichtete, dass sie ihren Coach vorher nicht kannten (57.4%) und dass der Coach mehrheitlich extern war (80,2%). Die Teilnehmer arbeiteten an: ausschließlich Unternehmens- (43,2%), Unternehmens- und persönlichen (48,1%) und ausschließlich persönlichen (8,6%) Themen. Die Mehrheit der Coachees berichtete, dass sie das Coaching auf eigene Initiative initiiert haben (50.6%) und ihre Coaching-Ziele selbst definiert haben (65,4%). Die Kosten für das Coaching wurde meistens vom Unternehmen getragen (61,7%) oder in einem Drittel der Fälle vom Coachee selbst bezahlt (32,7%).

Balken-Diagramm zu den Hintergrundinformationen zur Studie: Externer Coach 80%, auf eigene Initiative 51%, Coachee trägt Kosten 33%

Forschungs-Ansatz

Der Forschungs-Ansatz war retrospektiv und deskriptiv, basierend auf einer Querschnittsstudie, die einen Online-Fragebogen zur Erhebung der Primärdaten benutzte, um die Erfahrungen der Executive Coachees mit ihrem Coaching zu ermitteln.

Statistische Verfahren der Datenanalyse

Bei den Fragebögen gab es keine fehlenden Daten. Die Forschungs-Konstrukte wurden analysiert. Da diese Studie neue und selbst entwickelte Rating-Skalen beinhaltet, wurde im speziellen die Skalen-Items mittels Faktoranalyse (Principal Component Analysis) getestet und ihre Reliability mittels des Cronbach Alpha Koeffizienten überprüft. Die Multikollinearität wurde überprüft, um sicher zu stellen, dass nicht zwei oder mehr unabhängige Variablen des Modells stark mit einander korrelierten. Des Weiteren wurde untersucht, ob eine Methodenverzerrung (Common Method Bias) vorliegt mittels des Ein- Faktoren-Tests von Harman (Harman Single Factor Test). Die Hypothesen-Tests wurden durchgeführt mittels der Pearson Bivarianz Korrelation und der ANOVA Analyse, um Gruppen-Durchschnittswerte zu vergleichen.


Das Modell wurde mittels Hierarchical Multiple Regression analysiert, mit einer anschließenden Vergleichsüberprüfung mittels Partial Least Squares (PLS-SEM). Die Moderation der Variable ‚Vertrauens-Neigung des Coachees’ (predisposition to distrust) wurde mittels des Ansatzes von Howell und Hayes (‚Process’ Script für SPSS) überprüft. Die Mediation der Variablen Goal-Effort und ‚Bedürfnisse des Coachees’ (Basic Psychological Need) wurden mittels des Ansatzes von Kenny überprüft. Die Generalisierbarkeit des Modells wurde mittels bereinigten R2 Wertes bestätigt und vergleichsüberprüft durch den Ansatz von Stein.

Coaching-Definitionen

Humanismus

Humanismus ist ein Gedankenkonstrukt, in dem die Interessen und Werte des Menschen von höchster Wichtigkeit sind. Das Menschenbild ist positiv, mit dem Verständnis, dass jeder Mensch eine intrinsische Motivation besitzt, sich selbst zu verwirklichen. Gleichzeitig hat jede Person auch die Fähigkeit, seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen und seine Begabungen bzw. Potentiale voll zu entwickeln und auszuschöpfen. Somit liegt die Verantwortung bei jedem selbst, inwieweit und bis zu welchem Grad diese Motivation und Fähigkeit gelebt wird.

Personen-zentrierter Coaching Ansatz

Der personen-zentrierte Coaching-Ansatz geht davon aus, dass der Coachee vollwertig, nützlich und wertvoll ist und so akzeptiert wird, wie er/sie ist. Das ermöglicht dem Coachee seine Ressourcen und Stärken zu nutzen, um eigene Lösungen zu finden und umzusetzen. Der Coach nimmt also eine nicht-direktive Haltung ein, d.h. er bietet keine Lösungsvorschläge an, sondern hat eine unterstützende und helfende Rolle. Somit ist der Coachee allein verantwortlich, aktiv zu werden, um die gewünschte positive Veränderung herbeizuführen.

Interpretativismus

Erkenntnistheorien beschäftigen sich damit, wie wir wissen, was wir wissen. Die beim Interpretativismus zugrundeliegende Erkenntnistheorie (Epistemologie) ist – wie der Name sagt – interpretativ. Das heißt, wir alle sind rationale Menschen und haben eine subjektive Realität, die nur in unserem eigenen Verstand/Kopf/Geist existiert. Das bedeutet, dass unsere subjektive, soziale Realität interpretiert ist, basierend auf unserer subjektiven Erfahrung und Wahrnehmung mit unserem Umfeld, unserer Kultur und mit uns selbst. Deshalb gibt es zu ein und dem selben Phänomen immer zahlreiche, unterschiedliche subjektive Realitäten, da diese alle der persönlichen Interpretation entstammen. Aus diesem Grund, muss diese interpretierte soziale Realität nicht mit der objektiven Wahrheit übereinstimmen.